Logo des Gemeindeverbandes

Ev.-luth. Gemeindeverband
Northeim Südregion

St.-Marien-Kirche in Höckelheim

Am östlichen Rande des Dorfes Höckelheim liegt die evangelische Marienkirche aus dem Jahre 1794.

Seit 1247 gab es hier ein Zisterzienserinnenkloster mit Kreuzgang, mehreren Kapellen und großen Ländereien. Bei einem Brand 1582 wurde die Klosterkirche mit ihrer gesamten Einrichtung zerstört. Über lange Zeit hatte die Klosterkirche den Herren von Plesse, die das Zisterzienserinnenkloster gegründet hatten, als Grablege gedient.

Nach der Zerstörung des Klosters einschließlich der Klosterkirche wurde auf Weisung des hessischen Landgrafen an der Stelle der alten Kirche eine neue errichtet. Wegen ihres schlechten baulichen Zustandes – Gottesdienste fanden zeitweise in Scheuen und Ställen statt  wurde diese 1794 wegen Baufälligkeit abgerissen. Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen. Ob die Kirche – wie auch die Gebäude des Klostergutes – auf den Grundmauern des ehemaligen Klosters errichtet ist, ist nicht bekannt.

Die heutige Kirche ist schlicht und modern eingerichtet. Auffällig ist der weite Altarraum , um den die Kirche 1963/1964 erweitert wurde. Ein großes Kruzifix an der Wand weist auf den Ursprung und Grund unseres christlichen Glaubens hin. Ein zweites ganz anderes Kruzifix befindet sich an der linken Seitenwand vorn, es ist um 1800 entstanden und teilweise vergoldet. Viele Jahre lag es auf dem Kirchenboden und wurde zum 200. Geburtstag der Kirche restauriert und wieder aufgestellt. Es lohnt sich, vor dieser von zwei Kerzen umrahmten schönen Darstellung unseres gekreuzigten Herrn zu verweilen und ihm dafür zu danken, dass er für einen Jeden von uns gestorben ist.

Etwas Besonderes kann man an der rechten Seitenwand vorn betrachten: eine Sandsteintafel, die im Kuhstall des Klostergutes eingemauert war und 1963 restauriert in die Kirche kam. Es handelt sich um die Darstellung einer Mondsichel-Madonna mit dem Jesuskind in einem Strahlenkranz. Sie steht auf der Mondsichel, zu ihren Füßen das Wappen der Edlen von Plesse. Die lateinische Inschrift vom Jahr 1516 sagt: „Sei gegrüßt, heiligste Jungfrau Maria, Mutter unseres Herrn Jesus Christus, bete für uns.“

Quelle: (teilw.) Kirchen im Kirchenkreis Leine-Solling, Hrsg. Ev.-luth. Kirchenkreis Leine-Solling, 2005